Geschichte


Wie es mit den Waldkindergärten anfing:

 

In Dänemark soll der Stein von Ella Flatau aus Sölleröd Mitte der fünfziger Jahre ins Rollen gebracht worden sein. Sie ging jeden Tag mit ihren Kindern in den Wald.

Nachbarn, Freunde und Bekannte, die für ihre Kinder keinen Kindergartenplatz bekommen hatten, schlossen sich ihr an und bald darauf gründeten sie den ersten „Waldkindergarten“, dänisch: Skovbornehave.

 

Bis heute basieren die Waldkindergärten auf einer besonderen Art dänischer (skandinavischer) Kindergartenpädagogik.

 

Der erste Waldkindergarten in Deutschland entstand 1969 in Wiesbaden, von dessen Existenz man aber lange nichts wusste. Hier war es Ursula Sube, die sich der vier Kinder eines Bekannten annahm und mit ihnen täglich in den Wald ging. Schnell wurde das publik und viele begeisterte Eltern schlossen sich ihr an. Aber erst Ende der achtziger Jahre wurde dieser „amtlich“ anerkannt!

 

Mit der Entstehung der Waldkindergärten von Flensburg und Lübeck 1993 begann eine Gründungswelle. In Baden-Württemberg wurde der erste Waldkindergarten 1994 in Berglen eröffnet, ihm folgte Freiburg 1996. Mittlerweile soll es mehr als 2000 Waldkindergärten in Deutschland geben. Unser Waldkindergarten wurde im April 1998 gegründet.

 

Almut Ahrend, die Gründerin unseres Waldkindergartens, erzählt, wie alles begann: 

 

" Unsere Tochter war fast drei Jahre alt und wir überlegten in welchen Kindergarten sie gehen soll. Da las ich im April 97 in der Badischen Zeitung einen Artikel über den Waldkindergarten in Freiburg beim Mundenhof. Ich war begeistert und erzählte es meinen Bekannten. Meine Freundin Andrea war ebenfalls begeistert und ab da machten wir alles gemeisam. Wir gingen zur Zeitung, die einen Artikel schrieb, in dem wir zum Ersttermin im Kohlenkeller einluden.Es kamen viele junge Eltern und wir machten gleich einen neuen Termin aus, um uns zu treffen und viele Dinge zu besprechen. Ein Verein musste gegründet werden,ein Waldstück gefunden werden und das Jugendamt benachrichtigt werden. Die Standortsuche mit dem uns wohlgesonnen Forstamtsleiter Herr Unke verlief im Brombacher Wald mit Hindernissen, denn der Ortschaftsrat hatte Bedenken, wegen des eventuellen Lärms, der die Tiere stören könnte und evtl. Baumaßnahmen im Wald gemacht werden. Wir bekamen dann diesen Platz im Haagenerwald zu gewiesen. Was überzeugte uns eigentlich einen Waldkindergarten zu gründen? Ersteinmal die Ruhe und Stille des Waldes, dann die Weite und der Raum und sehr wichtig das tägliche Erleben des Wetters und der Natur z, B. beim Spiel mit den Naturmaterialien. Den Namen Purzelbaum haben wir uns ausgedacht. Er steht für die Verbindung; Kinder-Wald, Purzel und Baum. Kurze Zeit später ergab sich eine neue Interpretation, weil ein Baum des Nachts umfiel, der schon gefährdet war. Neuer Sinn; Purzel- Baum.  Das war der Beginn des jetzt 20jährigen Waldkindergartens."